Gedanken zu Corona von Ingrid Sichart mit Bewohnern der Erwachsenen-Wohngruppe Igel der Behindertenhilfe in der Diakoneo Neuendettelsau

Es gibt Angst.
Es gibt Isolation.
Es gibt Existenzängste.
Es gibt Krankheit.
Und es gibt sogar Tod.

ABER:
– nach so vielen Jahren des Lärms konnte man sogar in Großstädten wieder die Vögel hören.
– nach nur wenigen Wochen der Ruhe war der Himmel nicht länger voll von Abgasen, sondern hell und klar.
– Menschen lassen ihre Fenster offen, so dass die, die allein sind, die Geräusche von Familien um sie hören können.
– Nachbarschaftshilfe, wie viele sie nie erwartet und gekannt haben, unterstützt ältere und bedürftige Mitmenschen. Auf der ganzen Welt hielten und halten die Leute inne. Auf der ganzen Welt sahen und sehen Leute ihre Nachbarn im neuen Licht.

Auf der ganzen Welt erfuhren und erfahren die Leute, dass man sich trotz Abstand ganz nah sein kann. Worte des Trostes und der Zuversicht, wie beispielsweise im 27. Psalm begleiten uns: „Der Herr ist mein Licht und mein Heil; vor wem sollte ich mich fürchten? Der Herr ist meines Lebens Kraft; vor wem sollte mir grauen?“

Und so beten wir:
Ja, es gibt Angst, aber es muss keinen Hass geben.
Ja, es gibt Isolation, aber es muss keine Einsamkeit geben.
Ja, es gibt Existenzangst, aber es muss keine Hoffnungslosigkeit geben.
Ja, es gibt Krankheit, aber es muss keine kranken Seelen geben.
Ja, es gibt Tod, aber es kann immer eine Wiedergeburt der Liebe geben.

Wir erleben:
Draußen singen die Vögel. Die Natur ist erwacht. Der Himmel wird klarer, der Sommer kommt. Wir sind immer von Liebe umhüllt. Und wenn wir auch auf Abstand gehen sollen, bleiben wir uns trotzdem nah durch unsere Gebete und durch Gott.

Amen

Ingrid Sichart

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